Bolia x Heima Art

Regie: Jonas Bang

Kamera: Jason Idris Alami

Produktion: Bolia & Heima Art Residency 

Schnitt: Jonas Bang

Musik: August Rosenbaum 

Wir bei Bolia erneuern, verändern und hinterfragen uns ständig. Wir suchen immer neue Abenteuer und neue kreative Konstellationen. Durch die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten kreativen Akteuren erhalten wir die Möglichkeit, verschiedene Designideen neu zu überdenken und innovativ zu gestalten. In unserer neuesten kreativen Zusammenarbeit haben wir uns mit dem isländischen Künstlerhaus Heima und dem dänischen Filmemacher Jonas Bang zusammengetan, um einen Film über die Stadt Seyðisfjörður in der wunderschönen und dramatischen Landschaft der Ostfjorde von Island zu drehen. Durch Telefonate lernen wir die intimen, ehrlichen und berührenden Geschichten von vier Frauen kennen. Für diesen Film arbeitete Jonas Bang eng mit dem Kameramann Jason Idris Alami zusammen. Das Ergebnis ist ein einzigartig offener Einblick in das Leben am Ende der Welt. Wir haben Jonas Bang gebeten, uns von seinem zwölfminütigen Film zu erzählen.

    • Wie ist die Idee zu „Telefonanruf nach Seyðisfjörður“ entstanden?

      Wir hatten eigentlich angefangen, ein komplettes Drehbuch für einen Kurzfilm zu schreiben, den wir in Seyðisfjörður drehen wollten, aber nach Recherchen über die Stadt haben wir uns entschieden, dass es viel interessanter wäre, nichts vorher festzulegen. Wir wollten versuchen, unsere Begegnung mit dem Ort und den Menschen zur Grundlage des Films zu machen und nicht umgekehrt. >

    • Wir wollten uns von unserer Intuition leiten lassen und nicht von unseren gewohnten Wegen und schriftlichen Regeln über Filmemachen und Wahrnehmung. Der Plan war also, keinen Plan zu haben, was ebenso beängstigend wie entlastend war. So kamen wir also in den Ort und der Film entstand langsam als Porträt von Seyðisfjörður.

    • War es einfach, in die Welt der Hauptfiguren des Films einzutreten?

      Alle, mit denen wir gesprochen haben, waren sehr herzlich und bereit, ihre Geschichten mit uns zu teilen. Wir hatten viele Gespräche, die beim letzten Schnitt des Films dann leider keinen Platz mehr gefunden haben, aber jedes davon war etwas Besonders. Die Leute in Seyðisfjörður sind sehr geradlinig und freundlich.

    • Was hat dich an Seyðisfjörður am meisten inspiriert?

      Zwei Dinge kommen mir in den Sinn, die sich beide auf die Kultur dieses besonderen kleinen Ortes beziehen. Das eine kann man in den kleinen Dingen sehen, wie der Tatsache, dass niemand seine Haustür abschließt und oft auch die Schlüssel im Auto gelassen werden. Ich denke, das ist eine Art Gemeinschaftsvertrauen, das ich sehr inspirierend fand. >

    • Die andere Sache hat mit der Offenheit der Menschen hier gegenüber Neuankömmlingen und neuen Initiativen zu tun. Die Gruppe von Menschen, die hinter Heima und der LungA Schule steht, kann ihre Arbeit deshalb so erfolgreich tun, weil sie in der Gemeinschaft willkommen ist. Es sind Orte und Menschen wie diese, die eine so große Freiheit der Kunst in diesen Breiten ermöglichen.

    • Gab es überraschende Dinge während der Dreharbeiten?

      Eigentlich nicht viele. Die überraschendsten und amüsantesten Vorfälle hatten etwas mit Schafen und Pferden zu tun, die die kleinen Bergstraßen blockierten. Und mit einem Schwan, der plötzlich vor das Auto sprang, als wir spät nachts einen Berghang hinunterfuhren. Es wäre fast unglücklich ausgegangen, aber wir konnten gerade noch ausweichen und er flog dann über unsere Köpfe hinweg.

    • Hatte die Stadt eine besondere Bedeutung für den Film?

      Definitiv. Der Film handelt von Seyðisfjörður. Es geht nicht um Kleinstädte im Allgemeinen, weil Seyðisfjörður zu speziell ist, um ein Ort im Allgemeinen zu sein. Es ist eine Art Liebesbrief.

    Jonas Bang ist ein vielversprechender dänischer Filmemacher und Fotograf, der unter anderem schon mit Größen wie MØ, Efterklang, Soleima, Jacob Bellens, Nowness, Mercedes-Benz, Reptile Youth zusammengearbeitet hat. 

     

    Website: http://jonasbang.com

    Instagram: https://www.instagram.com/jonas1bang 

    Heima Art Residency ist eine 2013 gegründete unabhängige gemeinnützige Organisation. Sie wurde ins Leben gerufen, um jungen Künstlern unterschiedlicher Kunstrichtungen einen Raum zu bieten, in dem sie in enger Nachbarschaft leben und arbeiten und Energien und Ideen teilen können. 

    Das Künstlerhaus ist ein 350 Quadratmeter Wohn- und Atelierraum. Es befindet sich in Seyðisfjörður, Ostisland, einer florierenden Hafenstadt, die zwar nur 700 Einwohner hat, aber dennoch eine Kunstschule, ein Kino, ein Theater, ein Museum, zwei Kunstfestivals, ein Filmfestival, ein Künstlerhaus und die Dieter-Roth-Akademie beherbergt.

     

    Website: http://h-e-i-m-a.com

    Instagram: https://www.instagram.com/heimaartresidency

    „Zwischen steilen Berghängen und dem offenen Meer, im östlichsten und abgelegensten Teil Islands liegt ein Haus, in das Künstler aus der ganzen Welt einziehen können, um hier Ruhe und Konzentration zu finden. Es wird von einer Gruppe Idealisten geführt, die von einer neuen Weltordnung träumen - und von einem Ort, wo Engagement und menschlicher Kontakt das Leben und die Kunst aufwerten.“

    Marie Monrad Graunbøl, OAK Magazine.